Sonntag, 20. Dezember 2009

Don Quichotte lebt in Frankreich

...und ich bin seine Reinkarnation
Zumindest fühlt es sich seit genau zwei Tagen... die Ferien in Frankreich haben angefangen...genau so an.
Anders kann ich es mir nicht erklären, warum ich ständig versuche gegen meine Teenager-Tiere-Ehemann-Windmühle anzukämpfen.
Es nützt alles nichts.
Ich muss mich wohl damit abfinden, dass jeder, außer mir, alles stehen und liegen lässt und mein Haus die nächsten zwei Wochen in einem heillosen Durcheinander versinken wird.
Ich finde es eine schreiende Ungerechtigkeit: meine geliebten Mitbewohner können morgens in aller Ruhe aufstehen, sich überlegen, was sie machen wollen und dann mit ihrer Beschäftigung loslegen.
Ich sage ja nicht, dass diese jeweiligen Beschäftigungen unnütz sind.
Mein Mann wird wieder irgendetwas, seit Wochen Kaputtes reparieren. Das ist wichtig!
Große Tochter kümmert sich bei dieser klirrenden Kälte um die Pferde und die eingefrorenen Wasserbehälter. Kein Zuckerschlecken im Moment.
Kleine Tochter, die gestern wohlbehalten aus England eintrudelte, geht erst mal ihren Freund besuchen. Das ist nach vier Wochen Abwesenheit lebensnotwendig. Mein Mutterherz versteht das voll und ganz.
Sohnemann ist mit den Schneemassen, sich darin austobenden Hunden und Schneemann bauen beschäftigt. Auch hier ruft mein verräterisches Herz erfreut: "Ach wie niedlich!"
Mein Verstand allerdings, schaut sich in der Bude um, sieht nur Chaos und vom Schneematsch eingesudelte Böden um sich herum und fragt verstört: Und ich?
Ich würde mich gerne dem neuen Projekt für meine Schule widmen.
Nach den Ferien habe ich wieder 8 neue Abiturientinnen, denen ich auf dem Gymnasium Scrapbooking-Kurse gebe.
Die "alten" haben mir übrigens vor den Ferien eine sündhaft teure Pralinenschachtel gekauft: sie würden sich in meinem Kurs pudel wohl fühlen und die Stunde sei immer viel zu schnell vorbei.
Hach – mir wurde richtig warm ums Herz.

Aber bevor ich mir wieder was Nettes für die Mädels ausdenken und ich mich in meinen Workshop verziehen kann, muss ich…aufräumen!
Meine deutsche Gründlichkeit steckt mir einfach zu sehr in den Knochen, und der Gedanke etwas „Neues“ anzufangen bevor das „Alte“ nicht wenigstens teilweise weggeräumt ist, geht mir gegen den Strich. Auch wenn es sich bei dem „Alten“ um die auf die Geschirrspülmaschine gestapelten Teller handelt.
Warum kann man die nicht gleich in die leere Maschine räumen?
Warum bleiben die Schuhe, Mäntel und Mützen immer auf dem Esszimmer-tisch liegen, anstatt sie gleich in die Garderobe zu räumen?
Warum verteilt sich die ausgezogene Unterwäsche im ganzen Badezimmer, anstatt in dem dafür vorgesehenen Korb zu landen?

Ach... ich gebe es auf…………. und ich habe beschlossen:
Ich mache Ferien, wenn die Ferien wieder rum sind.

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