Dienstag, 26. Januar 2010

Carrefour: King of the Zettelwirtschaft

Oder aber auch:
Der Punkte- und Kartenwahnsinn der Supermärkte.
Ich habe mir bei meinem letzten Besuch in Deutschland ein neues Portemonnaie gegönnt.
Ich brauchte lange bis ich eines fand, welches meinen „hohen“ Ansprüchen“ genügt.
Das meine ich nicht  im Sinne von exklusiv und teuer, sondern im Sinn von „Platz“.
Seit ein paar Jahren ereilt uns eine Karten-flut, sei es Kredit- oder Treue-Punkt-Karte, die seines Gleichen sucht. Um die alle unterzubringen, braucht es einen Geldbeutel mit immensen Ausmassen.
An erster und wichtigster Stelle steht natürlich die die obligatorische Kreditkarte der Haus-Bank, hier in Frankreich wegen ihrer Farbe liebevoll „Carte Bleu“ genannt.
Die grüne „Carte Vitale“ von der Sécurité Sociale, der Krankenversicherung, sollte man im Zweifel auch immer dabei haben.
Sie kommt im Doppelpack.
Die Mutuelle, die Zusatzversicherung und die Auto- und Hausratsversicherung müssen logischerweise mitziehen und erstellen ihre eigenen Karten.
Es folgen die Treuekarten von Carrefour,  Bricomarche, Intermarché, Darty, Ikea, Leclerc und Décathlon.
Da sich die Boutiquen der Stadt nicht lumpen lassen, gibt es Treue-karten vom Juwelier, der Parfümerie, der Pizzeria, dem Chinesen, ….
Ich habe mal durchgezählt: ich komme (zur Zeit) auf 21 Karten!
In Worten: Einundzwanzig! Das muss man sich mal vorstellen!


Wer jetzt sagt: „Schön blöd, was schleppst Du die auch immer mit!“ hat noch nie bei einem Spontankauf („Ach lass uns doch schnell mal bei Ikea, Decathlon, Animalis vorbeischauen…“) an der Kasse gestanden und sich geärgert, dass er nun ausgerechnet diese Karte nicht dabei hatte.
Nun gut!
Mit meinen 21 Karten und meinem Riesenportemonnaie  kann ich ganz gut leben.
Womit mein neues Portemonnaie aber nun schon wieder zu kämpfen hat, ist die zusätzliche Zettelwirtschaft der Supermärkte.
Carrefour ist "der King of the Zettelwirtschaft"!
Da bekommt man zu den mühsam bezahlten Punkten, neben dem Kassenbeleg, noch eine Unmenge anderer, ellenlanger Zettel, für die man eine Ausbildung als Buchhalter braucht, um zu kapieren, wann man was, wann, wie kaufen soll, darf oder muss, um noch zusätzliche Geldpunkte auf sein Treuekonto zu bekommen.
Neuerdings bekommt man auch noch Punkte, für die man sich eines dieser unendlich hässlichen Plüschtiere aussuchen darf, die ich nicht einmal dem Baby meiner Freundin schenken würde.
Ich habe sie am Eingang liegen lassen.
Die Punktezettel, meine ich.
Soll sich Carrefour doch mit seinem eigenen Altpapier herumschlagen.

2 Kommentare:

Marianne hat gesagt…

Habe genau Deine Ansicht darüber und wurde darüber dermassen frustriert, dass ich jetzt alles fallen lassen möchte.

CARREFOUR im Besonderen, denn die Spezialangebote, die die haben, fallen immer nur in eine bestimmt Periode, meistens nach dem teuren und umfangreichen Einkauf, den man gerade getätigt hat. Man müsste sich also ziemlich verrenken,um NOCHMAL hinzufahren, um die 10 Euro runterzubekommen. Ob Du's glaubst oder nicht, anfangs habe ich den chèque achat immer überprüft und die blaugestreiften Zettelchen nach jedem Einkauf aufbewahrt. Ich fand nach einiger Zeit heraus, dass es nie recht mit der Schecksumme übereinstimmte, aber immer zu meinen Gunsten, so dass ich sie nach jedem Einkauf wegschmeisse. Spezialangebote im Katalog sind meistens für Dinge, die ich sowieso nicht kaufen will. Komisch jedoch, wie man trotzdem doch davon angezogen wird: "Mensch, 3 für den Preis von einem!"

Also ist meine Kauf Philosophie nun diese: auch wenn ich weiss, dass die Normalpreise umgelegt die niedrigen Preise finanzieren, kauf ich nur das, was ich will. Das macht das Einkaufen kürzer und daher weniger ermüdend. CARREFOUR, wo ich das meiste Haushaltsgeld ausgegeben hatte, ist auch nicht mehr mein bevorzugter Laden, denn ich kriegte ständig das Gefühl, um etwas betrogen zu sein (mit diesen Daten usw). Nebenan bei uns hat der SUPER U neben den COQUETS erweitert. Zwar nicht so ein umfangreiches Angebot wie Carrefour, aber dennoch korrekt. Haben ebenfalls ein Punkte System, das ich ignoriere und alles läuft bestens.
Aber mit allen anderen Treue Karten geht es mir auch so: ich habe einen Kreditkartenhalter (keine 21 aber annähernd) und trage mich ehrlich mit dem Gedanken, Einige einfach aufzugeben.

SallyB. hat gesagt…

ich kann da voll nachvollziehen, auch hier in D ist es um die Zettelwirtschaft gut bestellt, ich als notorische Umtauscherin bzw. Zurückbringerin muss die dann meist einen Monat mit mir rumtragen ;o)

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Kommentare salzen meine Bloggersuppe ...

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