Donnerstag, 29. Juli 2010

Ü50 aber noch fit im Kopf

Einer meiner selbst gebastelten Devisen lautet: 
Be open to learn and accept new things - it keeps the brain on it‘s toes
Was soviel heißt wie: Bewahre dir die Neugier auf das Leben. In dem du offen bleibst um Neues zu lernen und Neues zu akzeptieren, zwingst du  dein Gehirn auf den täglichen Joggingpfad.
Ich habe grundsätzlich kein Problem mit dem Älterwerden.
Mehr Pfunde auf den Hüften und mehr Falten im Gesicht sind nur am Rande ein Thema für mich. Die Rückenschmerzen die mein allmorgendliches Aufstehen begleiten, ignoriere ich großzügig.
Dass ich seit ein paar Jahren ständig auf Brillensuche bin, ist nervig, aber ich lerne damit zu leben.
Doof darfst du sein. Die Hauptsache du weißt dir zu helfen. Eingedenk diesen Spruches meines Großvaters, habe ich mittlerweile eine ganze Kompanie von Brillen im Haus verteilt.
Ein Freund brachte es vor kurzem auf den Punkt: „Ist doch echt doof, dass Brillen keine Beine haben, dann könnten sie mir nämlich hinter herlaufen.“
Somit dachte ich, ich hätte die Geschichte mit dem Älterwerden - zumindest vorläufig noch - erst einmal zu den Akten gelegt und ich würde einfach so weitermachen wie bisher.
Wie war das noch?
Der Mensch denkt und Gott lenkt?
Mein lieber Seniorchef im Himmel!
Hättest Du Dir bei der Erschaffung der Menschheit, das mit Älterwerden nicht ein bisschen anders ausdenken können?
Ich habe ein Holzhaus in meinem Garten stehen. Es ist noch nicht ganz fertig: es fehlen noch die Tür und der innere Holzboden. Nächste Woche kommt der Schreiner und macht den Rest. Damit er mich nicht ausschimpft, weil ich das Holz so lange ungeschützt dem Wetter ausgesetzt habe, bin ich gestern in den Baumarkt gedüst und habe Farbe gekauft.
Bleu Ardoise – Ziegelblau. Damit wir hier, in unserer im Winter grauen Normandie, was zum Gute-Laune-Gucken haben.
Das Holzhaus ist jetzt nicht besonders hoch, aber, um die Holzbretter im Giebel  streichen zu können, muss ich auf die Leiter.
Ich war schon als spritzige Zwanzigjährige nicht ganz schwindelfrei.
Im Eiffelturm oder im Empire State Building stand ich auf der Aussichtsplattform ganz hinten, den Rücken  fest an die Wand gedrückt und versuchte die unendliche Tiefe vor mir, trotz rasendem Puls, zu genießen. Betonung liegt hier auf „versucht“. Das berühmte Bild der New Yorker Wolkenkratzer-Arbeiter, die auf einer Gerüststange sitzen und, mit ihren Beinen in der Luft baumelnd, in luftiger Höhe ihr Frühstück essen verursacht ein merkwürdiges Kribbeln in meinem Magen. Die neue, gläserne Aussichtsplattform über dem Grand Canyon würde definitiv zu meinem Herzstillstand führen.
Aber eine stinknormale Leiter?
Bis dato eigentlich kein Problem.
Gestern dachte ich echt, ich spinne, als ich mich krampfhaft an dem Dachvorsprung fest klammerte, weil mir bei 1 Meter über den Boden ganz mulmig wurde!!
Nimm es mir jetzt bitte nicht übel, lieber Seniorchef der himmlischen Gefilde!
Ich will Dir in keinster Weise in Deine Schöpfung hineinreden und Du hast Deine Sache auch wirklich gut gemacht.
Aber Du hättest gut daran getan, Dir bei der Erschaffung von Adam und Eva, Bill Gates an die Seite zu holen. Dieser Typ  hätte Dir dann Tipps geben können, wie das so geht mit den regelmäßigen Updates. Ganz zu schweigen von der Rundum-Erneuerung des menschlichen Betriebssystems alle 5 Jahre.

1 Kommentar:

Bille hat gesagt…

Hihi, ich war ja kürzlich in London, und habe mich letztendlich GEGEN den Besuch des London Eye entschieden, nachdem ich die 311 Stufen zum Monument hinaufgeklettert war und oben mit zitternden Händen und Knien herumgetastet bin, trotz Mauer und Stahlnetz. Du bist NICHT allein!! :-))

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Kommentare salzen meine Bloggersuppe ...

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