Dienstag, 25. Januar 2011

Wenn Bücher das Leben beinflussen

Ich war als Kind eine Leseratte.
Unter der Bettdecke mit Taschenlampe oder das Buch unter Heften versteckt, wenn ich eigentlich Hausaufgaben machen sollte, las ich, angefangen bei Hanni und Nanni und den Fünf Freunde, über Pünktchen und Anton, Trotzkopf und die schier unerschöpfliche Reihe von Nesthäkchen, so ziemlich alles was mir in die Finger kam.
Mein  jugendlicher Bücherschrank war grundsätzlich bis zum Bersten gefüllt und das hat sich bis heute nicht geändert. Viele der Bücher die mich in den ersten 25 Jahre meines Lebens begleitet haben, liegen gut verstaut auf dem Speicher in meinem Elternhaus in Deutschland oder sind durch Umzüge verschollen, oder aus Platzmangel ausgemistet worden.
Aber selbst wenn ich das Buch heute nicht mehr in den Händen halten kann, so sind doch die Geschichten die sie erzählten, noch sehr präsent in meiner Erinnerung und haben hier und da sogar mein Leben beeinflusst.
Eines dieser Bücher ist "Entführt. Die Abenteuer des David Balfour" von Robert L. Stevenson.
Es erzählt die  Geschichte von einem jungen Schotten namens David Balfour, der sich, nach dem Tod seines Vaters auf den Weg zu seinem Onkel als einzigen Verwandten begibt. Stevenson erzählt vor dem historischen Hintergrund der Stuartkämpfe nach der schottischen Niederlage, die spannende Geschichte des mittellosen halbwüchsigen David. Von einem Verwandten um sein rechtmäßiges Erbe betrogen, wird er hinterhältig auf einen Südseefahrer gelockt, wo er als Schiffsjunge arbeiten muss und in Streit und Kampf verwickelt wird. Zusammen mit dem tollkühnen Abenteurer Alan, mit dem er Freundschaft schließt, rettet er sich aus den Fluten und der Verfolgung. Wenig später verliebt er sich in eine junge Schottin mit dem Namen "Cathriona".
Ich hatte das Buch noch nicht richtig aus den Händen gelegt, das stand für mich felsenfest, dass meine Tochter, sollte ich denn dann mal eine haben "Cathriona" heißen würde, völlig unabhängig davon ob mein späterer Mann damit einverstanden sein würde oder nicht.
Nun, ich hatte Glück. Er war nicht nur mit dem Namen einverstanden, sondern er war selber Schotte.
Viele Jahre später, Große Tochter Katriona - vereinfachte Namensversion für die französische Zunge -  bewunderte gerade Kleine Tochter Zoé, deren Name übrigens aus einer Erzählung im australischen Outback stammt, las ich begeistert die Bücherreihe der Jane. M. Auel:

Ayla und der Clan der Bären, Ayla und das Tal der Pferde, Ayla und die Mammutjäger, um nur die ersten drei der Weltbestseller zu nennen.
Ayla lebt vor 30.000 Jahren in einer Zeit, in der Schnee und Eis weite Teile des europäischen Kontinents bedecken. Als während eines Erdbebens Aylas Stamm vernichtet wird, irrt sie ziellos umher und überlebt nur knapp den Angriff eines Höhlenlöwen. Völlig entkräftet wird sie vom Clan des Bären gefunden und aufgenommen.
Als meine Mädels alt genug waren, um selbst zu lesen, holten sie sich die Ayla- Bücher aus dem Bücherschrank und versanken, wie ich damals, in der faszinierenden Welt der Steinzeit.
Und nun ist Enkelkind auf der Welt............. und dreimal dürft ihr raten, wie sie heißt!


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