Die große französische Supermarktkette Intermarché macht es möglich und katapultiert unser verschlafenes normannisches Städtchen Pont Audemer in die moderne Zeit.
Als wir vor vielen Jahren - lange lange ist es her - von Paris in die Normandie zogen, war meine Mutter irritiert. Als wir uns dann noch Hühner, Kaninchen und Pferde zulegten, war sie nicht mehr nur irritiert, sondern hochgradig besorgt:
'Ach Kind!' sagte sie 'Du verkommst ja richtig zur Bäuerin!'
Jetzt ist es nicht so, dass meine Mutter was gegen Bauern hat. Aber für ihre Tochter, die sich jahrelang an der Gutenberg Universität in Mainz die Paragraphen der deutschen Rechtswissenschaften um die Ohren schlug, hatte sie sich doch etwas "Besseres" gewünscht.
Dass ihre Tochter den elitären Freundeskreis mit Freude aufgab, um von der hektischen französischen Hauptstadt aufs gemütliche normannische (Hinter-)Land zu ziehen, hat sie nie so ganz nachvollziehen können.
'Nun, zur Bäuerin bin ich nicht geworden, schließlich habe ich keine Kühe und Schweine!' dachte ich gestern, während ich in schwindelerregender Höhe auf unserem Scheunendach herumkraxelte, um die Dachziegeln, die uns Wintersturm Andrea freundlicherweise auf den Boden gewedelt hat, wieder in die richtige Position zu bringen, aber zur Landfrau mit Leib und Seele.
Unseren Traktor fahre ich wie andere ihren R5 und wenn Not am Mann ist, dann repariere ich mal eben schnell eine Heizung, einen von Nachbars Kühen zerfetzten Zaun oder aber wie gestern eben das Scheunendach.
Ich habe einen" Ich-muss-mal-kurz-die-Welt-retten-Mann", einen 100%en Workaholic, der mit seinen 61 Jahren ein Tempo vorlegt, bei dem manch einer seiner wesentlich jüngeren Kollegen die Puste ausgeht, und der so gut wie nie zuhause ist.
Ich gehöre ergo zu der Spezies von Frau, die sich als verheiratet aber single bezeichnet und da muss Frau eben tun, was Frau eben so tun muss, wenn Not am Mann ist.
Das heißt aber nicht, das es da nicht die ein oder andere Tätigkeit gibt, die mir gehörig auf den Zeiger geht. Landfrau hin, wie Landfrau her!
Kochen, Bügeln und Einkaufen stehen dabei an oberster Stelle.
Nun, das mit dem Kochen ist mittlerweile geregelt, denn:
"Heute bleibt die Küche kalt, denn endlich sind die Kinder alt" - alt genug, um selber den Kochlöffel zu schwingen.
Und seitdem ich meine Wäsche nach dem waschen in der Maschine 10 Minuten in den Trockner schmeiße, um sie dann anschließend dampfend heiß auf dem Wäscheständer aufzuhängen, verstaubt mein Bügeleisen friedlich schlafend in der Ecke, denn nach dem Trocknen ist alles so glatt, dass ich es nur noch zusammen legen muss.
Und dank INTERMARCHE geht es jetzt sogar dem Einkaufen an den Kragen.
Einkaufen ist bei Großfamilien wie der unseren ( 6 Erwachsene, 1 Baby, 3 Katzen, 2 Hunde) eine echte Herausforderung.
Man betrachte dabei als Beispiel nur mal den Weg einer 1.3kg schweren Hundefutterdose:
Vom Regal im Laden wird sie von meiner Wenigkeit in den Einkaufskorb gehoben. Von dort auf das Kassenband, vom Kassenband wieder in den Korb, vom Korb ins Auto, vom Auto in die Küche, von der Einkaufstüte ins Regal.
Bei sieben Dosen pro Woche macht das circa 10 Kilo, die ich an einem einzigen (Einkaufs-)Tag hin und herwuchte. Jetzt kommen noch literweise Milch, Wasser und Sonstiges dazu.
Alles wird von mir brav 6x gehoben und gewuchtet, bevor es in meinem Schrank in der Küche steht.
Und jetzt kommt der McDrive vom Intermarché in Spiel
Für mich neben Computer, Email, Amazon und Kindle die Erfindung des Jahrzehnts.
Seit ein paar Monaten steht der Abholservice LeDrive vom Intermarché für seine Kunden bereit und ich habe es gestern ausprobiert.
Mein Fazit: GENIAL!
Nicht nur, dass ich in aller Ruhe morgens beim Kaffe meine Produkte per Internet aussuchen kann, (die übrigens die gleichen sind wie im Laden, zum gleichen Preis) ...
Nein, ich kann auch noch gleich vor Ort, also in meiner Küche, checken, ob mir sonst noch was fehlt.
Brauche ich Cornflakes?
Ein Blick in den Küchenschrank zeigt mir, dass noch genug Pakete da sind.
Wie sieht es aus mit Brot?
Mir fehlt Brioche fürs Frühstück - also ran an den Computer und das Produkt angeklickt.
Ach ja und die Hunde-leckerlies sind auch alle.
Ich time das Abholen meiner Einkäufe so, dass ich sie am gleichen Tag zeitgleich mit meinem Sohn abhole. Bezahle vor Ort mit Kreditkarte und während ich die wieder in meinem Portemonnaie verstaue, steht eine junge Frau mit einer grauen Rollkiste nur wenig Meter weiter bereit. Sie öffnet die Heckklappe schon während ich aussteige und lädt all die netten "Kleinigkeiten" die meiner chronischen Sehnenscheidentzündung in den Armen das Leben schwer machen (also Hundosen, Milch, Wasser und Co) in den Kofferraum.
Noch bevor ich Luft holen kann und mich freudestrahlend bei der netten jungen Frau bedanken kann, ist mein Einkauf fertig, ich unterschreibe und sitze wieder in meinem Auto!
Wieder zuhause habe ich meine olle Hundefutterdose nur exakt 2x mal angefasst.
Vom Kofferaum in die Küche und von der Einkaufstüte ins Regal!
Und das alles ohne Aufpreis!
GENIAL! Ja ich weiß, ich wiederhole mich....
Das mache ich nächste Woche wieder!
Hoch lebe die moderne Landfrau!!!
2 Kommentare:
Hallo liebe Pia,
zuerst einmal wünsche ich dir ein frohes und gesundes Jahr 2012!
Ich habe fasziniert von diesem wundervollen Geschäft gelesen. So eine Möglichkeit des perfekten Einkaufens kenne ich noch nicht, aber ich wäre wie du sofort dabei.
Vielleicht sollte ich mich mal sachkundig machen, ob ich nicht doch... hier in meiner Nähe... ;-)))
Liebe Grüße
Stempelperle
@stempelperle: tu das! Denn wir Kreativen nutzen die so gewonnene Zeit doch weiß Gott für Sinnvolleres....wie schöne Karten zaubern zum Beispiel
:-° LG Pia
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