Samstag, 26. Februar 2011

Katzenklappe im Kopf

Gestern habe ich mit meiner BF telefoniert.
Das heißt - eigentlich hat sie mit mir telefoniert, denn ich war zum Reden viel zu ausgelaugt.
Das Leben in meiner Großfamilie verlangt mir einiges ab.
Das muss sie mit bekommen haben, denn heute bekam ich ein liebe aufmunternde Mail in der sie mir von ihrer Großmutter erzählte, deren Haustüre wie eine Katzenklappe ständig in Aktion war und sich permanent für die vielen Familienmitglieder hin und her bewegte.

Ja ... das ist ein schöner Vergleich mit der Katzenklappe - nur an die in meinem Haus habe ich mich in den letzten 20 Jahren gewöhnt.
Die bekomme ich gar nicht mehr mit.
Unser Haus war und ist immer ein offenes Haus für alle Freunde unserer Kinder. In den langen warmen Wochen in den Sommerferien tobten hier gut und gerne regelmäßig 6 - 10 Kinder durch Haus und Garten. Irgendwo existiert auch noch ein Bild von der langen Reihe der Schuhe, die jeder Besucher an der Küchentür auszog und fein säuberlich neben die seines Vorgängers stellte. Damit hatte es sich dann allerdings mit der Disziplin, danach tollten und lachten sie sich durch die Kinderzimmer, ergossen sich wie gefräßige kleine Raupen in meine Küche und blieben meist auch über Nacht.
Es ist die Katzenklappe in meinem Kopf, die mir im Moment so zu schaffen macht.
Jeder scheint zu glauben, den absoluten Anspruch an meine Aufmerksamkeit, Zuneigung, Zustimmung ect zu haben.
Ich bin zeitgleich Richter, Strafverteidiger, Staatsanwalt.
Buchhalter, Finanzberater,Vermögensverwalter.
Tierarzt,Tierpfleger, Stallbursche.
Seelentröster, Psychater, Krankenschwester.
Computerexperte, Hausmeister, Taxifahrer.
Hotelchefin, Köchin, Zimmermädchen.
Und das immer und überall und fast 24 minus 8 Stunden Schlaf am Tag.
Egal, ob ich am Computer sitze, unter der Dusche bin, telefoniere, unterrichte oder gerade Holz für den Kamin ran schaffe, die Katzenklappe in meinem Kopf kommt im Moment einfach nicht zur Ruhe.

Aber gut
Das wird auch wieder

Heute Abend sind alle meine Katzen auf der Pirsch und ich werde mich mit einem Gläschen Rotwein von die Glotze hocken und "Brothers und Sisters" auf Sixx anschauen. Danach werde ich mit dem wohligen Gefühl ins Bett gehen, dass ich nicht die Einzige bin, die so eine verrückte, laute, sich liebende Familie hat und mir anschließend in einem totenstillen Haus die letzten Kapitel von Barbara Erskine's "Lady of Hay" zu Gemüte führen.

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