Dienstag, 10. April 2012

Da hat Brüssel doch mal was richtig gemacht!

Oder: Wie ich Dank Brüssel über Ostern sogar ein Kilo abgenommen habe.

Kennt Ihr die OREO Werbung?
Da sitzt ein kleines Mädchen vor ihrem Hund, leckt genüsslich die süße, weiße Vanillecreme  von dem auseinander gedrehten Keks und teilt dem armen Viech dabei bedauernd mit, dass Mama leider verboten hat, die schwarzbraune Leckerei mit ihm zu teilen.
Tja, Mama ist eine von den ganz Cleveren.
Sie hat nämlich einen Blick auf die von Brüssel neu verordnete Kalorienanzeige auf der Packung geworfen und sich flugs entschieden, dass ein zu dicker Hund ein Vermögen beim Tierarzt kosten würde. Folglich gibt sie ihrer Tochter strikte Anweisungen: Kein Oreo für Bello!
Auch hier in Frankreich setzt sich diese Anordnung, die Lebensmittel mit Kalorientabellen zu bestücken immer mehr durch. Es gibt zwar noch immer den ein oder anderen Anbieter, der sich verweigert oder die Anzeige so unleserlich klein macht, dass man neben der Lesebrille auch noch die Lupe braucht, aber ein Anfang ist gemacht.

Ich hasse Diäten!
Also nicht die, mit denen sich die Politiker einen finanziell gesicherten Lenz erlauben können, so eine hätte ich ehrlich gesagt auch gerne, sondern die, bei denen man nichts mehr essen darf und ergo nur noch an das eine denkt: ans Essen
Wir sind in den letzten Jahrzehnten von Zeitungen wie Brigitte und Für Sie oder hier in Frankreich vergleichsweise mit Elle und Femme Actuelle mit jeglicher Form der Diäten bekannt gemacht worden. Wir Frauen kennen sie alle .... und sind mit Sicherheit mehr als einmal damit gründlichst Bruch gelandet.
Dem fortschreitenden Alter, den Wechseljahren inklusive Schilddrüsenfehlleistung sei Dank, brauche ich Essen nur anzuschauen und es legt sich als solides, griechisches Rettungspaket um meine Hüften. Lovehandle, Liebesanker, nennt der Engländer das, weil der Mann dann bei der Frau so schön zupacken kann. Schön für den Mann - Pech für meine Lieblings-Jeans, in die ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr hineinpasse.
Also her mit Dr. Dukan! 
Her mit dem französischen, mittlerweile wohl reichen Superstar Doktor, der in Frankreich ein Buch nach dem anderen veröffentlicht und Dank der Schwiegermutter des englischen Thronfolgers zu mondialer Bekanntheit aufgestiegen ist.
Ich hätte es wissen müssen: Nach nur 3 Tagen gab ich das "Eiweiß in Hülle und Fülle Konzept" frustriert auf, da ich mich vor Kopfschmerzen und anderen geräuschvollen Nebenwirkungen nicht mehr retten konnte und hatte ein für allemal die Faxen dicke von Hollywood, Glyx, Schlank im Schlaf und Co. Ich beschloss, mich von meinen alten Jeans endgültig zu verabschieden und zumindest zu versuchen, nicht noch mehr zuzunehmen.

 Und hier kommt das gute alte Brüssel ins Spiel:
Dank den netten Politikern in der belgischen Hauptstadt, prangt auch in Frankreich die Kalorienanzeige auf den, in den USA Kultstatus habenden und von meiner Familie heiß geliebten, schokoladig-herben Doppelkeksen.
Schwarz auf weiß und für alle lesbar : 100gr OREO = 498 Kalorien = 9 Stück der kleinen, leckeren Biester.
Zum Vergleich: Um auf die die gleiche  Menge Kalorien mit Knäckebrot zu kommen, müsste frau 17 Scheiben essen.
Wenn ich also jetzt einmal davon ausgehe, dass ich, um nicht weiter zuzunehmen nicht mehr als 2000 Kalorien pro Tag verputzen darf, dann sind 9 kleine OREO Negerleins schon ein Viertel meiner täglichen Ration.
Dank Brüssel also, lerne ich gerade, so ganz nebenbei und Stück für Stück, den Kaloriengehalt der Lebensmittel, und zwar ohne, dass ich umständlich im Internet nach Tabellen suchen muss. Die ganz netten Lebensmittelhersteller sind sogar so freundlich und geben mir die Portionsanzeige.
Eine Portion OREO = 2 Kekse = 109 Kalorien.
Je mehr ich darauf achte, umso mehr haut mich der Kaloriengehalt mancher Lebensmittel um: die ach so gesunden Frühstückscerealien beispielsweise, oder mein heiß geliebtes Pittabrot.
Da wundert es mich nicht mehr, warum ich zugenommen habe.
Das Ganze hat den psychologischen Trick, dass ich sogar beim Einkaufen mehr und mehr nach Kaloriengehalt entscheide. Alles was mehr als 400 Kalorien pro 100gr hat, wird entsetzt im Regal liegen gelassen.
Seit ein paar Wochen schaue ich mir nun die Zahlen an, rechne sie tagsüber grob im Kopf zusammen und versuche, nicht mehr als 600 Kalorien pro Mahlzeit zu mir zu nehmen.
Und siehe da: langsam, ganz langsam aber sicher geht die Waagenadel wieder in die richtige Richtung. Nämlich nach unten.
Sogar Ostern mit der selbstgemachten Megatorte von Kleiner Tochter konnte mir nichts anhaben.
Hoch lebe Brüssel!

Kalorienbedarfsrechner

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

mmmm... da zerfließt einem das Wasser im Mund...
Die Torte schaut richtig lecker aus!!!

LG Sabrina

claudia hautot hat gesagt…

oh mensch pia, da muss ich wohl mal langsam kalorien-lesen lernen

MarionK hat gesagt…

Du sprichst mir aus der Seele, was die Diäten anbelangt. Tatsächlich hilft nur eine konsequente Ernährungsumstellung. Bei mir haperts immer dran, dass ich a) gerne Süsses esse, b) bei Stress meine Süsses brauchen zu müssen und c) grundsätzlich und immer zuwenig trinke. Liegt bei uns in der jeweils weiblichen Linie der Familie. Ich wünsch Dir weiterhin viel Erfolg.

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Kommentare salzen meine Bloggersuppe ...

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