Als Kind habe ich oft im großväterlichen Betrieb gespielt und eines ist mir dabei besonders in Erinnerung geblieben: alle drei bis vier Monate (kam er später wurde meine Großmutter ungeduldig) kam der Scherenschleifer. Es war ein wunderliches Gerät mit dem er da auf unseren Hof rollte und mir meine Großmutter auftrug schnell alle Scheren und Messer zusammenzutragen. Es war halb Fahrrad halb mobiles Schwungrad und faszinierte mich als Kind maßlos.
http://www.brigitte.de/gesellschaft/politik-gesellschaft/service-im-alltag/service-nostalgie-1030678/
Es zu beschreiben fällt mir ehrlich schwer und so habe ich im Internet ein Bild kopiert. Ich fragte mich immer, wie der Messerschleifer es schaffte, auf dem Ding sein Gleichgewicht zu halten. Er war außerdem spindeldürr. Es muss irre viel Kalorien gekostet haben, mit diesem Teil in der Gegend herumzufahren und die Haushalte abzuklappern.
Ich war felsenfest davon überzeugt, dass diese Sorte von Mensch und Maschine in unserer heutigen von Konsum und Internet geprägten Zeit, schon lange ausgestorben sind.
Pustekuchen!
Und ich, die als moderne Frau immer mindestens ein Handy, wenn nicht sogar ihren Digitalfotoapparat dabei hat, war zu sehr in Eile,und ehrlich gesagt auch zu perplex, um das heutige Phänomen auf den Strassen von Pont Audemer auf meiner Speicherkarte festzuhalten.
Er ist wieder da: der Scherenschleifer!
In Fleisch und Blut, mit seinem hölzernen Ungetüm und er fuhr von Geschäft zu Geschäft und schliff die Messer, die Scheren und moderne Papiercutter.
Und während ich in meiner Eile staunend an ihm vorbei hetzte, freute ich mich wie ein kleines Kind.
Wenn die Wirtschaftskrise dazu führt, dass sich die Menschen wieder auf die alten traditionellen Handwerke besinnen und den manchmal wirklich unsinnigen Konsum ( zBsp.: Billigmesser aus China, die man nach ein paar Monaten in den Müll werfen kann ) ein bisschen in seine Schranken weist, dann war sie doch echt zu was gut.
Oder?
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