Mittwoch, 9. Dezember 2009

Aga Cooker

Schon seit ich meinen Lieblings-Schotten kenne schwärmt er von einem Aga – Cooker.
Das ist ein englischer Herd. Den findet man entweder in Schlossküchen romantischen Liebeschnulzen aus vergangenen Jahrhunderten oder in den umgebauten Landhäusern englischer Lottomillionäre. Diese Teile sind nicht nur sauschwer und riesengroß, sonder auch schweineteuer.


Während mein Schotte immer nur von den Vorzügen schwärmt  - man kann kochen, backen und gleichzeitig das ganze Haus damit heizen – konnte ich beim besten Willen nicht davon überzeugt werden, dass es eine tolle Sache ist, im Herd erst einmal auf traditionelle Weise mit Holz Feuer zu machen, bevor ich mit dem Kochen anfangen kann. Ich kann kochen sowieso nicht leiden. Und da soll ich vorher erst noch Holz hacken?
Aber Träume sind wie Träume eben sind.
Manchmal werden sie wahr.
Manchmal sind sie den Umwelteinflüssen ausgesetzt.
In diesem ganz speziellen Fall, dem Veto der treuliebenden Ehefrau des Schotten.
Ein schlossähnliches  heizendes Ungetüm will ich nicht in meiner Küche. Das ist mein Bereich, auch wenn ich gezwungenermaßen – ich kann meine Familie ja schlecht verhungern lassen -  nur ungerne Zeit in ihr verbringe, so bestimme ich was, wie und wo dort hineinkommt.
Punkt. Ausrufezeichen.
Aber unser Haus hat Kamine.
Vier Stück, um genau zu sein, und die sind seit  Jahrzehnten stillgelegt und mit verstaubten Trockenblumen dekoriert.  Wie gesagt – Holz hacken ist nicht mein Favorit, wenn es um körperliche Ertüchtigung geht. Außerdem haben sie alle bis auf einen irgendwie Macken. Mache ich beispielsweise den Kamin im Wohnzimmer an, hüllt sich das Zimmer meines Sohnemanns, ein Stockwerk höher, in Räucherschwaden, die jeden Lachszüchter glücklich machen würden.
Die Schornsteine sind nicht mehr die Jüngsten und die Reparaturen kostspielig.
Ergo Trockenblumen.
Oder aber, sagte mein Göttergatte listig, man könnte den Aga dort hineinstellen.
Er ließ aber auch nicht locker.
Wir einigten uns auf einen Kompromiss.
Kompromisse sind gut – und sehr erträglich, wenn sie innerhalb einer Ehe getroffen werden.
Manchmal gestalten sich die Verhandlungen zähflüssig aber wenn man dann endlich eine Lösung gefunden hat, mit der beide leben können, kehrt herrlicher Frieden ein.
Und was will man mehr, so kurz vor Weihnachten.
So ganz unrecht hat mein Schotte ja nicht mit seinem Aga. Unser alter Godin (französischer Kanonenofen)  im Esszimmer ist zwar noch funktionsfähig, aber seine Tage sind gezählt.
Wir suchten im Internet. Mein Mann wurde fündig. Zumindest glaubt er das.
Die kluge Ehefrau überlässt nichts dem Zufall und recherchiert und sortiert vor.
Auf einer schottischen Internetseite fand ich seinen Aga.
In Miniaturausgabe. Kochen kann man darauf nicht, dazu ist er viel zu verschnörkelt, aber zum heißen Wasser machen reicht es allemal.

Und da der so günstig war, hat mein Schotte, man höre und staune einen Pizzaofen für draußen gleich mitbestellt.

Ich weiß jetzt schon was es bei uns an Weihnachten gibt.

PIZZA!

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