Mittwoch, 12. Mai 2010

Ausgebremst

Es gibt Tage da läuft nichts so wie man es sich wünscht.
Man wacht morgens auf, hat einen tollen Plan, stellt sich vor, wie man eben jenen Plan in die Tat umsetzen könnte und wird ziemlich unsanft aus gebremst, weil ein Partner, Kind oder sonst wer eben jenen, ach so superduper Plan gar nicht so superduper findet.  Leicht frustriert sucht man sich eine andere Tätigkeit und fängt gerade an, damit anzufangen, als schwupps di wupps wieder jemand kommt und dringend Hilfe mit der Umsetzung seiner superduper Tätigkeit braucht. Kaum ist die Hilfestellung vorbei und man überlegt sich, wie man nun den restlichen Tag nutzbringend einteilt, da passiert wieder etwas Unvorhergesehenes und bis das Unvorhergesehene endlich in die Kategorie „Erledigt“ eingeordnet werden kann, ist der Schwung raus und die Puste weg .
Das sind dann die Tage an den man den ganzen Tag herum rennt, sich abends völlig erschöpft auf die Couch haut und sich fragt, was man denn den ganzen Tag so gemacht hat.
Wenn man Glück hat, geht man schlafen, wacht am nächsten Morgen auf und hat den ganzen Spuk irgendwo in den nächtlichen Traumnebeln hinter sich gelassen. Hat man Pech, wacht man am nächsten Morgen auf und hat den Frust vom Vortag noch nicht ganz abgeschüttelt.
Mein Retter in der Not ist in solchen Fällen immer meine BF.
Wenn ich am Morgen, bei meiner ersten Tasse Kaffee, eine Mail von ihr in meinen virtuellen Briefkasten vorfinde, geht mir das Herzelein auf.
Ganz besonders dann, wenn sie so schreibt wie sie halt manchmal schreibt:

Während ich so vor mich hin sinnierte, habe ich beschlossen, mir mal so richtig leid zu tun. Nicht im Sinne von jammern, nein, sondern im Sinne von: "Ich habe mal richtig Mitleid mit dieser armen, geplagten Mich Person."
Das hat alles in allem seeehr gut getan, kann man doch nicht immer alles nur positiv sehen, und so habe ich heute meinen Mitleidstag.
Und ich finde, ich habe den verdient!!!
Weil:
Die Sonne schon wieder nicht scheint.
Die Heizung läuft.
Mir niemand gesagt hat, was ich mir eigentlich hätte denken können, dass der olle Rotwein Kalorien ohne Ende hat und jetzt Schuld an meinen Röllchen ist.
Weil niemand da ist, der mir mal liebevoll die Wäsche abnimmt.

Auf Englisch nennt  man das eine Pityparty.
Und Pityparties sind einfach toll.
Sich mal einen Tag lang so richtig im eigenen Mitleid zu suhlen: sich so unendlich Leid zu tun, weil man sich ja soooo  unverstanden fühlt, man immer alles alleine machen muss, nie einer da ist, der einem hilft und der einen versteht.
Ich beschließe noch beim Lesen, dass man Feste feiern soll wie sie fallen.
Dank meiner BF bin ich einen Tag lang der special guest auf meiner eigenen  Pityparty.

Jetzt ist der Spuk wieder vorbei.
Und mir geht es wieder gut.

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