Sonntag, 19. Juni 2011

Taubenschlag: (Über-)Leben in der Großfamilie

Heute Nacht bin ich zweimal von die-Auffahrt-herauf-fahrenden Autos geweckt worden.
Einmal war es Sohnemann, der mit Freunden von einer Party zurück kam, dann Schwiegersohn der von seiner Arbeit im Hotel in das Bett seiner Liebsten eilte.
Unser Haus gleicht einem Taubenschlag.
Leute kommen und gehen. Ich weiß nie wer, wann kommt, bleibt oder geht, wie viel wir zum Essen am Tisch sitzen haben.
Der Kühlschrank gleicht einem Nimmersatt.
Ganz egal wieviel ich ihn hineinstecke, am nächsten Morgen herrscht gähnende Leere.
Und über das Aufräumen fange ich an dieser Stelle erst gar nicht an.
Nur soviel: wenn ich keinen Bock mehr habe, auf den Pfaden der Verwüstung, die meine Kinder tagtäglich hinterlassen zu wandeln - warum in aller Welt, verteilen sich sämtliche Klamotten vermischt mit klatschnassen Handtüchern auf dem Badezimmerboden?  Oder wieso ist es unmöglich, das schmutzige Geschirr in die leere Geschirrspülmaschine zu räumen? Und wieso kann man die hunderttausend Turnschuhe nicht gleich in den Schuhschrank räumen?- , düse ich in meine Holzhaus ab.

Aber es sieht ganz so aus, als bin ich nicht allein von diesem speziellen Leid geplagt auf dieser Welt.
Heute kam eine witzige Mail von Elena. Danke!

Meine Damen!
Schwingt den Staubwedel, wenn Ihr es nicht lassen könnt.
Aber bedenkt....Eine Lage Staub beschützt das Holz darunter.
Ein Haus wird zu einem Heim, wenn man 'Ich liebe Dich' auf die Möbel schreiben kann.
 
Jedes Wochenende verbrachte ich mindestens 8 Stunden damit meine Haus auf Hochglanz zu wienern... für den Fall, dass jemand vorbei kommt.
Irgendwann merkte ich dass dieser 'Jemand' nie vorbei kam, denn der war zu beschäftigt, sein Leben zu leben und dabei mächtig Spaß zu haben.
 
Wenn mich HEUTE jemand besucht, muss ich 'Jemand' nicht mehr den Zustand meines Hauses erklären. Er interessiert sich nur noch für all die Dinge, die ich so gemacht habe, während ich damit beschäftigt war, mein Leben zu leben und Spaß zu haben.

Wenn Ihr das noch nicht ganz verstanden habt, dann beherzigt meinem Rat!
Das Leben ist so kurz!
Habt Spass!

Schwingt den Staubwedel, wenn Ihr  es nicht lassen könnt....
Aber wäre es nicht besser, ein schönes Bild zu malen, einen Brief zu schreiben, Plätzchen und Kuchen zu backen, den Löffel ab zu lecken, ein paar Blumen zu sähen und über den Unterschied zwischen Bedürfnis und Bedürftigkeit zu meditieren?

Schwingt den Staubwedel, wenn Ihr  es nicht lassen könnt...
Aber die Zeit ist knapp!
... um Wein zu trinken, in Flüssen zu schwimmen, auf Berge zu klettern, Musik zu hören, Bücher zu lesen, Freunde Wert zu schätzen, und das Leben zu leben...

Schwingt den Staubwedel, wenn Ihr  es nicht lassen könnt.
Aber die Welt ist da draußen, mit der Sonne in Euren Augen, dem Wind in Euren Haaren, den leise rieselnden Schneeflocken, dem rauschenden Regen. 
Dieser Tag ist einzigartig und kommt nie wieder.

Schwingt den Staubwedel, wenn Ihr  es nicht lassen könnt...
Aber denkt daran: das Alter kommt und es nicht nicht gerade nett oder liebenswürdig.

Und wenn es soweit ist, dass Ihr gehen müsst - und gehen werdet Ihr müssen, eines Tages - dann werdet Ihr selbst zu Staub

Es ist nicht von Bedeutung was Ihr ansammelt , sondern was Ihr verteilt.
Nur das erzählt von Euch und wie Ihr Euer Leben gelebt habt.

Teilt diese Worte mit all den wundervollen Frauen in Eurem Leben.
ICH HABE ES GERADE GETAN

2 Kommentare:

Stempelperle hat gesagt…

Liebe Pia,

wie wahr, wie wahr! ;-)) Ich werde diese kleine Geschichte zu meiner täglichen Abendlektüre erklären.

Liebe Grüße von mir zu dir
Stempelperle

Susanne hat gesagt…

Hallo Pia,
die "Geschichte" ist ja total genial - wollte sie kopieren - aber leider ging das nicht! Könntest du sie mir per Mail zukommen lassen?
Das wäre echt total lieb von dir!
scrapbooking@hohenstatt-neuenenstein.de
Vielen Dank für deine Mühen!
LG
Susanne

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Kommentare salzen meine Bloggersuppe ...

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