Dienstag, 5. April 2011

Ich lese gerade: Eat Pray Love von Elisabeth Gilbert

... und frage mich, wie um alles in der Welt es dieses Buch auf die Bestsellerliste geschafft hat.
Gekauft habe ich mir das Buch im Vorbeigehen.
In unserem verträumten normannischen Städtchen bekommen wir nicht immer die neuesten (amerikanischen) Filme zu sehen. Soll aber bald besser werden: unser Bürgermeister hat uns ein neues Kino versprochen; sogar mit 3D Technik! Die Kids wird's freuen. Ich liebe Julia Roberts, die bei der Verfilmung die Hauptrolle spielt und ich dachte mir, dass ich in der Zwischenzeit halt einfach mal das Buch lesen könnte
Die Story ist schnell erzählt:

"Essen. Beten. Lieben. Das braucht der Mensch zum Glücklichsein. Aber die einfachsten Dinge sind die schwersten, das weiß auch Elizabeth. Mit Anfang 30 hat sie ihren Mann verlassen und steht nun vor einem Scherbenhaufen. Nach tränenreichen Nächten beschließt die New Yorkerin, eine lange Reise anzutreten: In Italien lernt sie die Kunst des Genießens kennen, in einem indischen Ashram alle Regeln der Meditation und in Bali trifft sie auf Felipe und erfährt durch ihn die Balance zwischen innerem und äußerem Glück."

Frau Gilbert kann schreiben ohne Frage. Manche ihrer Weisheiten auf ihrem Selbstfindungstrip ( Indien) haben mich zustimmend nicken und lächeln lassen aber manchem Passagen ( vor allem der Anfang und Italien) waren so sterbenslangweilig, dass ich Mühe hatte, ich lese gerne abends im Bett, nicht dabei einzuschlafen.
Schade eigentlich! Rom und Italien hätten etwas mehr Pep verdient.
Es grenzt schon fast an ein Wunder, dass ich es überhaupt "bis nach Indien" geschafft habe, denn der Anfang der Geschichte ist zäh, die Leidensgeschichte ihrer Scheidung eher schwer nachzuvollziehen, und nur mein Geiz ein Buch nicht umsonst gekauft zu haben, ließ mich stur weiter lesen.
Randbemerkung: normalerweise brauche ich maximal eine Woche für ein durchschnittlich dickes Paperback. An Eat Pray Love kaue ich jetzt schon seit drei Wochen.........
Ich habe mich mittlerweile bis zur Mitte des Buches durchgekämpft (mit Indien bin ich durch - jetzt ist Bali dran) und habe heute morgen aus lauter Frust bei Amazon die Rezessionen nachgeschaut, denn ich konnte mir einfach nicht erklären, wieso ich ein Bestseller Buch (mit Verfilmung bitteschön!) so langweilig finden kann. Irgendwas muss ich falsch verstanden haben?!

Kaum bei Amazon Webseite angekommen hat mich die Masse der Rezessionen umgehauen.
In Deutschland 150, in England 320, in den USA über 2500!
Und die liegen soweit auseinander wie Pont Audemer von Frankfurt.
Was mich ja schon mal beruhigt hat.
Scheine ich nicht die einzige zu sein, die sich nur schwer in den Bestseller hinein lesen konnte.

Meine Moral von der Geschichte: ein Buch muss nicht immer auf den Bestsellerlisten stehen um gut zu sein, und Bücher die auf der Bestsellerliste stehen sind nicht immer die besten.

PS: Wer das Buch lesen möchte, sollte versuchen es auf Englisch zu lesen. Was ich über die Rezessionen mitbekommen habe, ist die deutsche Übersetzung grottenschlecht. Mal wieder!

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